Schön wie Julias Liebhaber Romeo und mit unverwechselbarem Charme kommt er mit einem hohen Grad an technischer Perfektion daher: der Alfa Romeo 159 JTD. Große Gefühle sind ja eine Spezialität der Italiener und der Alfa macht da keine Ausnahme. Völlig anders als die Mainstream-Produkte aus den restlichen europäischen Ländern ist das mediterrane Design der modernen Sportlimousine. Sein Auftritt ist energisch und zugleich anmutig. Ist sein Äußeres bereits äußerst elegant und wird dem gehobenen Anspruch überaus gerecht, so kann der Innenraum ohne Übertreibung als Delikatesse bezeichnet werden. Kreisrunde Formen dominieren das klar gegliederte Cockpit. Auf bequemen, lederbezogenen Sesseln oder in den Mulden der Rücksitzbank können es sich vier Personen gemütlich machen. Diese neue Freiheit war bisher eher markenuntypisch.
Neben dem besseren Platzangebot übertrifft der Alfa 159 seinen Vorgänger vor allem mit seiner Komfort-Offerte. Er ist außerdem 23 Zentimeter länger, 8,5 Zentimeter breiter und 3,7 Zentimeter höher als der 156 SW. Akkurat verarbeitet und hübsch gezeichnet sind seine Instrumente. Sein sportliches Lenkrad besitzt Funktasten. Eine sehr präzise arbeitende Leder-Sechsgangschaltung mit schwarzen Nähten peppt das Interieur zusätzlich auf. Aus Aluminium bestehen die Zierleisten. Dachhimmel, Hutablage und Säulenverkleidungen hingegen sind schwarz. Die umfangreiche Ausstattung reicht von der Drei-Zonen-Klimaautomatik über die Cruise-Control bis hin zum VDC-System. Im Normalzustand fasst sein Kofferraum 445 Liter, bei umgelegten Rücksitzlehnen lässt sich das Volumen sogar auf 1235 Liter ausdehnen. Den Alltagstauglichkeitstest meistert der Viertürer problemlos.
Die Turiner Ingenieure folgen dem aktuellen Trend des intelligenten Downsizings. Sein relativ kleiner Diesel schafft eine große Laufleistung. Und ein Dieselmotor muss es diesseits des Atlantiks auch sein, wenn von einem Sparkonzept die Rede sein soll. Mit seinem 170-PS starken Zweiliter-Triebwerk schafft er eine Höchstleistung von bis zu 216 km/h. Beschleunigen aus dem Stand ist kein Problem. Von 0 auf Tempo 100 schafft es der Sportflitzer in neun Sekunden. Das maximale Drehmoment von 360 Newtonmeter liegt bei 1750 Umdrehungen. Zu seinen Stärken zählen sein kräftiger Antritt, wunderbar spontanes und dennoch sanftes Ansprechen auf Gaspedalbewegungen und sein kultiviertes Laufverhalten. Für ein tolles Fahrgefühl sorgen seine straff und genau geführte Schaltung, die präzise Lenkung und seine sportliche Fahrwerksabstimmung. Der Edelkombi zeigt wenig Seitenneigung, untersteuert nicht mehr, als einem Fronttriebler unvermeidbar zuzubilligen ist, lässt sich präzise lenken und fährt auch bei Lastwechseln im Grenzbereich sicher. Dass die allradgetriebene V6-Variante eine noch bessere Traktion hat, ist selbstverständlich.
Seine exklusiven 18-Zoll-Leichtmetallfelgen und Dämpfer kommen bestens mit Unebenheiten zurecht. Auf die Bremsen ist Verlass und wenn der ESP-Eingriff doch einmal nötig wird, geschieht er so unspektakulär, dass der Fahrspaß kaum beeinträchtigt wird. Sein Verbrauch hängt stark von seinem Fahrer und dessen Fahrstil ab und liegt im Durchschnitt bei 5,4 Litern auf 100 Kilometern. Trotz des etwas größeren Hubraums und 20 PS mehr Leistung im Vergleich zu seinem Vorgänger sinkt der Normverbrauch damit um runde zehn Prozent. Unter vergleichbar motorisierten Mittelklasse-Kombis nimmt der Alfa damit einen Spitzenplatz in punkto Umweltfreundlichkeit ein. Die Abgasvorschriften der Euro 5-Norm werden selbstverständlich erfüllt. Nahezu überflüssig zu erwähnen, dass die griechischen Bedeutung Alpha (der erste Buchstaben des griechischen Alphabets), welche symbolisch für „Anfang“, noch symbolischer für „Geist“ (umgangssprachlich auch das „Höchste“, „Größte“, „Beste“) steht, vollkommen auf den Charakter des Alfa Romeo zutrifft. Und selbst Shakespeare hätte sicher seine Freude daran gehabt, einen solch ehrwürdigen Namensnachfolger seines Romanhelden Romeo anzutreffen.
Hier findet der Italienurlaub schon vor der Haustür statt.