Das international tätige Architekturbüro Berger + Parkkinen Architekten wurde 1995 von Alfred Berger und Tina Parkkinen mit Niederlassungen in Wien und Helsinki gegründet. Das Leistungsspektrum des Büros umfasst Städtebau und öffentliche Bauten mit Schwerpunkt auf Bildung, Kultur und Sport, sowie Wohn- und Geschäftsbauten. Der Bereich Inneneinrichtung und Design runden das Leistungsbild von Berger + Parkkinen Architekten ab. Auftraggeber kommen sowohl aus dem öffentlichen als auch dem privaten Bereich. Die Leistungen des Teams wurden bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Das Büro hat Erfahrung als Generalplaner in allen Planungsphasen. In Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber realisieren Berger + Parkkinen Architekten individuelle und nachhaltige Lösungen.
HOLZWOHNBAU SEESTADT ASPERN, Wien
Leben mit Holz – Vielfalt und Innovation
Eine Sequenz paralleler, maßstäblich differenzierter Baukörper nutzt die große Fläche des Bauplatzes D12 im südöstlichen Teil der Seestadt Aspern. Der geförderte Wohnbau mit insgesamt 213 Wohnungen und acht Geschäften scheint aus einer Gruppe klar erkennbarer einzelner Holzhäuser zu bestehen, die als schlanke und kompakte Einzelkörper erkennbar sind. Aus der gestaffelten Anordnung entstehen unterschiedliche hofartige Räume mit abwechslungsreichen Sichtbeziehungen.
Die Bauteile werden durch Nord-Süd laufende Laubengänge in drei Reihen miteinander verbunden. Drei Erschließungsstränge bieten ein abwechslungsreiches Raumerlebnis, welches durch die Abfolge von lichtdurchfluteten Treppenhäusern, Innengängen und offenen Laubengängen mit angedockten Gemeinschaftsterrassen entsteht. Die serielle, lineare Grundstruktur bietet eine große Flexibilität in der Anordnung verschiedenster Wohnungstypen und ermöglicht so eine gute Durchmischung der Bewohnerstruktur. Die Grundrisse der Wohnungen sind flexibel konzipiert. In vielfältiger Weise können diese auch im Nachhinein geändert werden. Die Häuser öffnen sich trotz hervorragender Energiebilanz großzügig nach außen. In Verbindung mit dem Baustoff Holz verleiht dies dem gesamten Gebäude Leichtigkeit und Tiefe. Die Wohnanlage gliedert sich in sieben Bauteile mit vier bis sieben oberirdischen Geschoßen und eine Tiefgarage. Der Innenhof mit unterschiedlichen Höhenniveaus und Sitzstufen im Herzen der Anlage, ist ein Angebot an alle Bewohner, sich zu treffen und Gemeinschaft zu erleben. Die Holzverkleidung entlang der Rampenwände wächst stellenweise aus der Wand und bildet schräge Flächen zum Anlehnen und Klettern.
Holz ist der Baustoff für die hochgedämmten Außenwände. Die Holzfertigteilwände werden unter Verwendung von heimischem Holz, Holzwerkstoffen und dem Dämmstoff Steinwolle qualitätsgesichert im Werk vorgefertigt. An den Fassaden wird das Material Holz als Lärchenschalung sichtbar. Auch die Wohnungs- und Raumtrennwände werden im Werk vorgefertigt und sind bereits für Installationen vorbereitet. Durch diesen hohen Vorfertigungsgrad und die schnelle Baustellenmontage kann die Belastung der Umwelt auch durch die Verringerung von Lärm, Staub und Abgasen minimiert werden.
FAKTEN
HOLZWOHNBAU SEESTADT ASPERN, Wien
gemeinsam mit querkraft architekten
1220 Wien, Gisela-Legath-Gasse 3
1220 Wien, Ilse-Arlt-Straße 4 und 6
1220 Wien, Maria –Tusch-Straße 6
1220 Wien, Mimi-Grossberg-Gasse 3 und 5
Bauherr:
EBG Gemeinnützige Ein- und Mehrfamilienhäuser Baugenossenschaft reg. Gen.m.b.H, Wien
Wohneinheiten: 213
Wohnungsgrößen: Ein- bis Fünfzimmerwohnungen, 42 bis 110 m2
Wohnnutzfläche: 14.680 m2
Geschäftsfläche: 1.009 m2
Bruttorauminhalt: 130.479 m3
Bruttogeschoße oberirdisch: 19.600 m2
Bruttogrundfläche: 37.439 m2
Nettogrundfläche: 33.375 m2
Hauptnutzfläche: 15.689 m2
Bebaute Fläche: 3.783 m2
Grundstücksfläche: 7.731 m2
Fassadenfläche Holzbau (netto): ca. 8.000 m2
Durchschnittlicher Heizwärmebedarf: 15 kWh/m2.a
Gebäudeklasse: GB IV g
PARACELUSBAD, Salzburg
Ein neues Bad mit Blick auf Stadt und Landschaft
Das neue Paracelsusbad samt Kurhaus bildet ein Gelenk zwischen den gründerzeitlichen Blockstrukturen der Auerspergstraße, der offenen Bebauung der Schwarzstraße und dem historisch gewachsenen Mirabellgarten. Die zum Park verschwenkte Geometrie des Badehauses nimmt Bezug auf die verschwundenen barocken Bastionsmauern und den zugeschütteten Wassergraben. Als Wiederhall der ehemaligen Stadtbefestigung und der bis heute erhaltenen Wasserbastei ist das Badehaus als begehbare Erweiterung des Kurgartens konzipiert.
Die Badeebene im dritten Obergeschoss wird zu einem Teil der Parkanlage. Die drei Hauptelemente des Hauses bilden eine klar ablesbare vertikale Schichtung: das eher introvertierte Kurhaus bildet einen ungefähr elf Meter hohen Sockel aus. Der oberste – scheinbar schwebende -Teil des Hauses beherbergt Gastronomie und Saunalandschaft . Das eigentliche Schwimmbad, ein rundum verglaster und offener Raum – erscheint zwischen den beiden Volumina herausgeschnitten.
Ein zentraler breiter Aufgang führt vom westlich gelegenen Haupteingang in fortlaufender Bewegung durch die drei Sockelgeschosse, und mündet in der großen Badeebene. Nach oben durch die sanften, wellenartigen Formen der Dachkonstruktion begrenzt, öffnet sich diese Ebene umlaufend zum einzigartigen Panorama aus Stadt und Landschaft. Die Begrenzung nach außen bildet ein durchgehendes Band aus großformatigen, geschosshohen Glas-Elementen. Das wellige Dach mit unterschiedlichen Raumhöhen unterstreicht die Vielfalt der räumlichen und atmosphärischen Situationen. Zugleich wird über die Reflexionen des Lichtes in der Wellenuntersicht das Bild des Bades nach außen sicht- und fühlbar transportiert.
Über der charakteristischen wellenförmigen Decke der Badeebene befinden sich die Räume der Gastronomie und der Saunawelt. Während die Gastronomie für Schwimmbadgäste und Saunagäste im vierten Obergeschoß „im Bauch der Welle“ installiert sind, nutzt die Saunawelt die Konstruktion eher als Plattform. Die Sauna ist als eigenständiger Bereich im zurückgesetzten Dachgeschoß angelegt. Die Anlage nutzt mit Panoramasaunen, verglasten Ruheräumen und einem Außenpool die einzigartigen Blicke auf die Stadt und die umliegenden Berge. Auch die Innenräume, die Terrassenbereiche und der Pool – bieten die einzigartige Kombination von Uneinsehbarkeit und großem Panorama.
Die untersten Geschosse verbinden sich strukturell und in der Erscheinung zu einem dreigeschossigen Sockelbauwerk. Die Fassade des Sockels gewährleistet durch die vorgelagerte Lamellenstruktur aus keramischen Elementen die für Kurhaus und Umkleiden entsprechend hohe Privatheit. Der daraus entstehende monolithische Eindruck erlaubt Assoziationen zur nahe gelegenen Wasserbastion (Zwergerl-Garten). Die Badeebene als oberer Abschluss des Sockels erscheint so als hochgelegene Fortsetzung des Kurgartens.
FAKTEN
Paracelsusbad Salzburg
Auerspergstraße 2, 5020 Salzburg
Bauherr:
Stadtgemeinde Salzburg
KKTB Kongreß, Kurhaus & Tourismusbetriebe der Stadt Salzburg
Bauherrenvertretung:
Stadt Salzburg Immobilien GmbH
Betreiber:
Tourismus Salzburg GmbH (TSG)
Bruttogeschoßfläche oberirdisch 10.973 m2
Nutzfläche oberirdisch: 8.874 m2
Nutzfläche unterirdisch: 3.007 m2
Bebaute Fläche: 2.120 m2
Grundstücksfläche: 5.072 m2
Wettbewerb: 2012
Planungsbeginn: 2015
Baubeginn: 2017
Fertigstellung: 2019
DIE PARACELSUS MEDIZINISCHE PRIVATUNIVERSITÄT, Salzburg
Ein Haus für Forschung und Lehre
Aus der vormals urbanen Industriegegend im Stadtwerke-Areal in Salzburg Lehen wurde eine neue Identität als Wissenschaftsquartier entwickelt. Das Ensemble im STADTWERK Baufeld Mitte umfasst das Haus der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU), ein Laborgebäude, ein Verwaltungsgebäude mit Arztpraxen und ein Bürohaus. Das neue Haus der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) ist der erste fertiggestellte Neubau im Gesamtkomplex des „STADTWERK“ Salzburg-Lehen.
Der Campus des „Life Science Parks“, dessen Herz eine große, öffentlich zugängliche Grünfläche bildet, ist umrahmt von schwebenden Baukörpern und verbindet urbanes Feeling mit landschaftlicher Qualität. An der reflektierenden Metalluntersicht der auskragenden Volumen scheint sich der Naturraum und das Leben des Campus zu verdoppeln.
Das Haus teilt sich in zwei Körper, die über ein transparentes Atrium miteinander verbunden sind. Die Erdgeschoßzone ist als eine sich zum Campus hin öffnende Zone gestaltet. Sie beinhaltet auf der Westseite einen Multifunktionssaal, der in drei kleinere Hörsäle geteilt, oder als ein großes Audimax genutzt werden kann. Auf der Ostseite befinden sich Nebenräume sowie ein Besprechungsraum und eine Lernlounge, die die Studierenden zum kommunikativen Austausch einlädt und durch die große Glasfront den Blick zum Campus hin öffnet.
Die zweigeschossige Eingangshalle im Mittelteil, der „Marktplatz des Wissens“, kann auch für Feierlichkeiten und Empfänge genutzt werden. Von außen sichtbare Stiegen erstrecken sich skulptural entlang der gefalteten Fassade über alle Ebenen.
Im Westteil des ersten Obergeschoßes befinden sich Simulationsräume, die Studierenden, Ärzten und Pflegepersonal eine reale Operationssituation vorgeben. Im östlichen Flügel des ersten Obergeschoßes befinden sich zwei weitere Hörsäle. Ihre abgetreppten Fußböden spiegeln sich an der Fassade in einer konvex geformten Welle wider, die die Obergeschosse vom zurückversetzten Erdgeschoss trennt.
In den oberen drei Geschoßen befinden sich große Laborräume, Büros für die Institutsmitarbeiter sowie diverse Nebenräume, beispielsweise Räume für Zellkultur, Mikroskopie, zur Lagerung von Proben, Spülküchen und Geräteräume. Das vierte Obergeschoß erfordert eine besondere bauliche Ausbildung, da es als Reinraumlabor (GMP Labor) genutzt wird. Es stellt das Herzstück des Forschungszentrums für Querschnitts- und Geweberegeneration dar.
Eine sehr individuelle, auf den Kundenwunsch zugeschnittene Büroeinrichtung, Accessoires und auch die gewünschte ergonomische Bestuhlung – das waren die Anforderungen an die diversen Anbieter. Den Zuschlag erhielt die Büroquadrat GmbH aus Salzburg – der Spezialist für Büro- und Objekteinrichtung.
FAKTEN
Paracelsus Medizinische Privatuniversität
Strubergasse 22, 5020 Salzburg
Bauherr: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg – Privatstiftung
Bruttogeschossfläche: 8.579 m2
Nutzfläche: 6.928 m²
Bebaute Fläche: 1.264 m²
Grundstücksfläche: 2.145 m²
Planungsbeginn 2011
Baubeginn: 2012
Fertigstellung: 2013