Weniger Verbrauch ist immer ein gutes Verkaufsargument: Volvo setzt jetzt auch auf Downsizing und bietet demnächst nur noch Vierzylinder mit zwei Liter Hubraum an. Der D4 ist einer von der neuen Volvo-Motorengeneration. Laut Herstellerangabe liegt sein Durchschnittsverbrauch bei 4,2 Litern und erfüllt die Abgasnorm Euro 6. Möglich wird dieser sensationelle Wert durch ein geändertes Einspritzverfahren. Volvo nennt es i-ART-System („Intelligent Accuracy Refinement Technology“). Statt eines einzigen Drucksensors in der Kraftstoffleitung verfügt jedes Einspritzventil über einen eigenen kleinen Sensor. So wird gewährleistet, dass jeder Zylinder mit der richtigen Kraftstoffmenge und dem optimalen Einspritzdruck versorgt wird. Mit den 181 Pferden unter der Haube ist man mehr als gut motorisiert. Der durchzugsstarke Selbstzünder hat keine Probleme, das 1,7 Tonnen schwere Fahrzeug rasant zu beschleunigen. Eilige Geschäftsleute freuen sich über das Spurtvermögen, in 7,6 Sekunden ist man auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h ermöglicht auf freien Autobahnetappen schnelles Vorwärtskommen. So richtig schnelle Etappen passieren im täglichen Leben ja nicht so häufig, aber es bleibt festzuhalten, dass solche Anstrengungen dem Volvo-Motor nicht viel ausmachen. Insgesamt bereitet der neue Motor viel Vergnügen: Ruhige Souveränität hat schon immer gut zu einem Premiumauto gepasst. Der D4 soll dazu beitragen, dass der Selbstzünderanteil innerhalb des schwedischen Portfolios weiter steigt. Kurven und bergige Straßen lassen die Freude am Gas geben überwiegen. 400 Nm unterstützen diese von rationalen Sparsamkeitsgründen unbeschwerte Haltung, die souverän und unaufdringlich agierende Achtgang-Automatik tut ihr Übriges, nicht ständig an den Verbrauch zu denken. Zusätzlich lässt sich eine Eco+-Funktion aktivieren. Diese steht bei der Achtgang-Automatik zur Verfügung und kann über einen Schalter an der Mittelkonsole eingeschaltet werden. Nutzt man sie, werden Motorsteuerung sowie Schaltpunkte für eine zurückhaltende, sparsame Fahrweise angepasst sowie die Leistung der Klimaanlage reduziert. Außerdem kann man die Segelfunktion einstellen, also entkoppelt vom Antriebsstrang die Bewegungsenergie des Fahrzeugs nutzen. Damit lässt sich sicherlich nochmals der eine oder andere Zehntelliter Treibstoff sparen. Auch optisch hat sich einiges getan: Der Schweden-Kombi gehört eindeutig zu den Hübschen im Lande. Die ehemals typischen kantigen Volvo-Formen sind ja bekanntlich schön länger Teil der automobilen Design-Geschichte, die aktuelle elegante Formensprache setzt mehr auf Prägnanz. Einen besonders starken Ausdruck besitzt die Dachlinie, die ganz modern nach hinten abfällt. Auffällige Leuchten, schöne Lichtgrafiken, chromblitzendes Zierrat und ordentlich Dampf unter der wohl akzentuierten Motorhaube –mit all diesen Zutaten kann der V60 dienen. Die Ausstattung enthält unter anderem Klimaautomatik, Bordcomputer, CD-Radio, Laderaumrollo und eine zweifach teilbare Rückbank (Teilungsverhältnis 40/20/40). Traditionell ist in einen Volvo ebenfalls viel Sicherheit eingebaut, so gibt es serienmäßig neben ESP, ABS und Airbags auch die automatische Notbremse für Stadttempo. In der Top-Ausstattung sind unter anderem 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Leder, Geschwindigkeitsregelanlage, digitale Instrumentierung, Frontscheibenheizung und eine Musikanlage erhältlich. Volvo hat zudem das Infotainment-System Sensus Connect sowie das Navigationssystem samt Bedienung und Konnektivität überarbeitet und aktualisiert. Die Innenausstattung mit der freischwebenden Mittelkonsole wirkt übrigens überaus schick. Das Platzangebot ist gut und es sitzt sich selbst auf längeren Strecken sehr bequem. Der Kofferraum fasst 430 Liter, was für einen 4,64 langen Kombi in Ordnung ist. Was außerdem gleich angenehm auffällt, ist der sanfte Sound. So wie die Volvo-Autos heute nicht mehr eckig und kantig sind, so weckt man mit ihnen auch keine Nachbarn mehr, wenn man morgens zur Arbeit startet. Im Verlauf der Fahrt entspannt sich das Klangverhalten sogar noch weiter. Der V60 ist im Grunde seines Herzens ein komfortabel abgestimmtes Auto. Nicht sänftengleich, aber doch kommod, wie es sich für die Mittelklasse gehört.