In Sachen Komfort- und Sicherheitsausstattung lässt der Range Rover Sport keine Wünsche offen. Er ist auch in der vierten Generation eine gute Wahl für alle Geländewagenliebhaber, die es sportlich, auffällig und imposant mögen. Beim Facelift orientierten sich die Ingenieure an Luxuslimousinen, wobei der Name “Facelift“ in die Irre führt. Denn am Gesicht finden sich nur geringe Veränderungen. Am auffälligsten sind die neuen Scheinwerfer, die mit kreisförmig angeordneten LED-Lichtpunkten ausgestattet wurden. Kleine Retuschen am Grill und am Stoßfänger sind weitere Neuerungen. Hochwertiger als vor dem Facelift wirkt der Innenraum mit halbmatt schimmernden Applikationen. Vor allem die Mittelkonsole hat das Geländewagenhafte endgültig abgestreift und präsentiert sich jetzt im Look einer echten Luxuslimousine. Dazu bekommen wir modernste Technologien serviert, etwa ein HDD-Navigationssystem mit großem Touchscreen, eine Rückfahrkamera und ein Harman-Kardon-Soundsystem – alles serienmäßig. Der Range Rover Sport ist ein Edel-SUV, der sanft federt und seine Passagiere nicht mit Lärm oder Gehoppel über Kanaldeckel und Bodenwellen belästigt, wie es manche sportlichen Geländewagen machen. Die Fahrleistungen sind gigantisch – mit den 256 PS des 6-Zylinder-Diesels lassen sich sogar Sportwagen ärgern. Von Null auf Tempo 100 geht es in 8,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit des Range Rovers liegt bei 200 km/h. Für die Kraftübertragung sorgt ein Acht-Stufen-Automat, dessen Auslegung gut zur Motorcharakteristik passt. Schon das Starten des Motors ist ein Erlebnis. Der Motor brüllt kurz auf, das Auto erbebt unter dem ersten Stampfen der sechs Zylinder. Dann kehrt aber sofort Ruhe ein. Für die Anfangsrunden gleitet der Range Rover Sport geschmeidig wie ein Modellathlet. Es ist erstaunlich, welche Kräfte man entfesselt, wenn man das Gaspedal zu Boden drückt. Die Automatik schaltet erstaunlich schnell in den passenden Gang zurück, dann wird das Haupt des Fahrers gegen die Kopfstütze gedrückt. Der Allradantrieb und das nicht gerade schmächtige Gewicht sorgen dabei für perfekte Traktion und so katapultiert sich der sportliche SUV mit aller Vehemenz nach vorne. Die Kraft baut sich dabei ohne Pause auf: Die gelungene Abstimmung des Motors macht es möglich, dass das maximale Drehmoment von 600 Newtonmeter bei 2000 Umdrehungen in der Minute konstant bleibt. Innen wirkt der neue Range Rover noch geräumiger als der alte und überzeugt mit einer dynamisch wirkenden Karosserie, die mit sauberer Verarbeitung glänzt. Die lässige Kraft, die lässige Elastizität und die von gleich zwei Ladern gedämpfte Geräuschkulisse stehen dem Sport so gut zu Gesicht wie die markanten Änderungen an Front und Heck. Der Kaltstart gelingt kultiviert, was nicht nur am neuen Motor liegt, sondern auch an der sehr guten Geräuschdämmung. Und der Verbrauch? Der 84 Liter-Tank reicht etwa für 700 km. Mit 4,78 Meter Länge ist der Range Rover Sport kompakt. Der Range ist hoch, aber nicht besonders lang – dank übersichtlicher Vertikallinie, tiefer Seitenscheiben und leicht von der Hand gehender Servolenkung für engere Parklücken. Die Feinannäherung erfolgt per Parkdistanzkontrolle und Rückfahrkamera. Der Range Rover Sport ist nicht modisch, nicht protzig, präsent, aber dezent und damit wohl der distinguierteste Vertreter seiner Art: elegant oben herum, rustikal unten herum. Davon zeugen im Innenraum die dicken Gummimatten, der überarbeitete Terrain-Response-Wähler auf der Mittelkonsole und das Ersatzrad unter dem Kofferraumboden für garantiert schmutzige Hände. Damit gibt der Brite im Gelände nicht den Weichspüler, sondern den harten Wühler. Im Gelände spüren seine Insassen nichts von Geröll, Furchen oder Schlaglöchern. Das adaptive Luftfahrwerk mit eindrucksvollen Federwegen von 26 bis 31 Zentimeter dämpft gekonnt alles ab und überrollt jede Welle mit sanftem Wiegen. Ob Rallye oder Straße, mit seinem Mix aus Komfort und Sportlichkeit und seinem Dampfer-Charme beweist der Brite auf beiden Terrains, dass er ein ausgesprochener Multitalent ist.