Dass Freude am Fahren auch sehr gut elektrisch funktionieren kann, beweist BMW mit dem neuen i3. Der Schlüssel dazu liegt in der Verbindung eines 125 kW (170 PS) starken Synchronelektromotors mit einem dank Kohlefaser-Karosserie sehr niedrigen Fahrzeuggewicht. So sprintet der i3 in 7,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und lässt damit anderen Elektroautos keine Chance. Der Energieinhalt des Lithium-Ionen-Akkus von Samsung beträgt 21,6 kWh, damit kommt der i3 bis zu 190 km weit. Realistisch im Alltag sind rund 150 km. Wenn das nicht reicht, bietet BMW eine Alternative: den i3 mit Range Extender. Dafür hat sich BMW aus der Motorradabteilung den Motor des Großrollers C 600 besorgt, mit einem Generator gekoppelt und hinten in den i3 gesteckt. Bei nachlassendem Akku schaltet sich dieses Notstromaggregat automatisch zu und verdoppelt die Reichweite zum Preis von neun Litern Benzin. Im Normalfall lässt sich der Akku über Nacht in sechs bis acht Stunden an jeder Steckdose laden, mit der optionalen Wallbox auch schneller. Wo sich unterwegs die nächste Ladedose befindet, erfährt der i3-Stromer mittels BMW ConnectedDrive ins Auto oder auf seinem Smartphone; damit lässt sich der i3 auch je nach Wetter auch vorheizen oder vorkühlen. Nicht zu vergessen, dass man – wie bei jedem E-Fahrzeug – aller Voraussicht nach vergleichsweise wenig Geld für Wartung und Reparaturen ausgeben wird. Schon die extravagante Optik verkündet das außergewöhnliche Fahrzeug. Trotz nur vier Metern bietet der i3 vier Insassen (vor allem vorne) dank fehlender Mittelkonsole ein phänomenales Raumgefühl. Auch die gegenläufig öffnenden Türen ohne B-Säule sind speziell und sollen den Einstieg in den Fond erleichtern. Auch wenn er sich per Range Extender für längere Strecken wappnet, fühlt sich der BMW i3 in der Stadt am wohlsten. Schon auf dem ersten Kilometer überrascht am i3, dass die Bremse beinahe überflüssig ist. Man kann das Auto tatsächlich mit nur einem Pedal fahren, dem Gaspedal. Geht man bei Stadttempo vom Fahrpedal, fühlt sich das wie kräftiges Bremsen im normalen Auto an. Um Nachfolgende zu warnen, leuchten deshalb automatisch die Bremslichter auf. Auch an der Ampel ist es unnötig, auf die Bremse zu treten, denn einen Kriechgang gibt es nicht. Nimmt man das Gas dagegen bei höherem Tempo weg, ist der Bremseffekt kaum stärker als bei einem normalen Auto. Starkes Rekuperieren in der Stadt und Segeln auf der Autobahn erreicht BMW, ohne dass der Fahrer eingreifen muss. Ebenfalls bemerkenswert ist die enorme Beschleunigung, zu der der i3 fähig ist. Nur ein feines Sirren begleitet einen, wenn man den anderen Autos beim Ampelsprint davonsaust. Das Schöne am i3: Auch bei Tempo 80 oder 100 kann man noch sehr gut beschleunigen – während andere Elektrofahrzeuge meistens jenseits von 50 km/h nachlassen. Das war laut BMW auch der Grund für die starke Motorisierung: Man wollte ein Auto bauen, das auch für den Speckgürtel der Städte geeignet ist, und da fährt man schon mal ein paar Kilometer auf dem Autobahnring. Wer sich von der Motorleistung zu ein paar Zusatzrunden im Kreisverkehr verleiten lässt, spürt den tiefen Schwerpunkt: Durch die Batterien im Fahrzeugboden bleibt das Auto gut in der Spur. Auch das Wanken hält sich sehr in Grenzen. Agil, leichtfüßig, mit sportlicher Note – so könnte man die Fahreigenschaften vielleicht am besten umschreiben. Das Geheimnis ist das niedrige Gewicht, bei dem die Alu-Karbon-Bauweise das Batteriegewicht kompensieren und den Schwerpunkt weit absenken kann. Mit nur 1195 Kilogramm Leergewicht (ohne Fahrer) und einer Achslastverteilung von 50 zu 50. Der i3 ist ganz offensichtlich kein Verzicht-Vernunftmobil, sondern eines, das mehr Fahrfreude vermitteln kann als manches herkömmliche Auto. Der i3 ist so handlich, wie man es von einem sportlichen BMW gewohnt ist. Das erstaunt umso mehr, als er recht hoch auf der Straße steht und das auch noch auf zwar großen, aber schmalen Reifen der Dimension 155/70 R19. Der Hinterachsantrieb ermöglicht eine von Antriebseinflüssen freie, präzise Lenkung, die mit nur 2,5 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag auskommt. Ideal für die Stadt: der kleine Wendekreis von 9,86 Meter. Mit dem BMW i3 erhält man das erste deutsche Elektroauto, das konsequent gedacht und ebenso umgesetzt ist. Der BMW i3 wirkt so positiv und luxuriös wie ein Oberklassefahrzeug und wird das Bild der Elektromobilität neu prägen.