Kein geringeres Ziel als “das beste und sicherste Automobil der Welt“ zu bauen, hatte Mercedes sich gesetzt. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn die S-Klasse fährt perfekt. Hochkarätige Technik, neue Assistenzsysteme und schier unbegrenzter Luxus sollen die S-Klasse ganz nach vorne bringen. In jeder Situation beschleunigen die leistungsstarken Motoren die zwei Tonnen schwere Limousine mühelos spielerisch. Das selbstbewusste, aber trotzdem schnittige Design der Fünf-Meter-Limousine garantiert bewundernde Blicke. Auffällig sind die eigenwilligen Fackeln in den großen Scheinwerfern. Die neue Mercedes S-Klasse kommt deutlich geglättet daher. Ausgestellte Radläufe sind passé, dynamisch Linien schwer angesagt. Noch ein wenig konkaves und konvexes Blech in die Flanken, eine prägnantere Front mit größerem Grill und eine stärker abfallende Dachlinie mit Coupé-Anmutung gepaart mit akzentuierten Chromleisten – fertig ist die neue, elegante Linie, die zudem in Sachen Aerodynamik einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Mit diesem stattlichen Format ist die S-Klasse auf den ersten Blick als der große Mercedes schlechthin zu erkennen. Offeriert wird die S-Klasse wieder in zwei Radständen, wobei diesmal der Entwicklungsschwerpunkt der Ingenieure auf der Langversion lag. Die Radstände an sich blieben unverändert, die Gesamtlängen legten jeweils um rund 4 Zentimeter zu. Die siebenstufige Automatik steuert die Übersetzung so geschmeidig, wie es selbst der professionellste Fahrer nicht per Hand könnte. Dank der sensiblen Luftfederung mit adaptiver Dämpfung braucht man selbst die fiesesten Schlaglöcher nicht mehr fürchten. Tückische Fahrbahnschwellen werden mithilfe des kameragesteuerten Magic Body Control bereits vorausschauend glatt gebügelt. Wo andere Autos über solche Hindernisse wippen wie ein Fischerboot in schwerer See, dampft die S-Klasse ungerührt voran. In 4.8 Sekunde lässt sich die S-Klasse auf Tempo 100 km/h bringen, in unter 20 Sekunden auf 200 km/h. Wirklich überraschend ist auch der Blick ins Cockpit: Viele geschwungene Linien, zentral gesetzte Lüftungsdüsen, eine gut erreichbare Klimaanlage mit wenigen Schaltern. Das wirkt fast etwas nüchtern, aber zum Luxus gehört es eben auch, die Dinge einfach zu halten. Die Elektronik versieht ihren Dienst wie ein guter Butler, dessen Anwesenheit man nicht merkt. Im Inneren dominieren zwei riesige Monitore, die zu einer imposanten Kommandozentrale verschmelzen. Es gibt bald 100 Schalter und Taster, und in der Mittelkonsole tickt eine Analoguhr. Dazu gibt es unter anderem klimatisierte Sessel mit Hot Stone-Massage, eine Ambiente-Beleuchtung, gekühlte Becherhalter, einen Duftspender im Handschuhfach und den Autopiloten, den Mercedes jetzt in der S-Klasse als erster Hersteller in die Serie bringt. Bislang nur in sehr eingeschränkten Situationen und auch nur für kurze Zeit kann der Fahrer damit tatsächlich die Hände vom Lenkrad nehmen, sich ein wenig zurücklehnen oder einen Blick aufs Smartphone riskieren, während das Auto alleine Abstand und Spur hält. Möglich macht das der neue Stop-and-go-Assistent. Er nutzt nicht nur den Abstandsradar, sondern auch die neue Stereokamera, mit der die S-Klasse räumlich sehen und sich selbst ihren Weg durch den Stau suchen kann. So hängt sich die Limousine zum Beispiel an das Heck des Vordermanns und folgt ihm auch ohne Zutun des Fahrers durch Kurven oder beim Spurwechsel. Nach vorne ging es auch bei der Lichttechnik. Glühfäden sind out, an der neuen S-Klasse leuchten nur noch LEDs – vom Hauptscheinwerfer bis zu den Rückleuchten, im Innenraum sowieso. Der Sitzkomfort ist vorn wie hinten unerreicht. Wo andere Fahrzeuge ihre Insassen die Straße spüren lassen, bleibt die S-Klasse so gelassen, wie ein britischer Gentleman. Gurtschlossbringer und Armauflagen mit Heizfunktion in der Mittelkonsole und in der Tür sorgen für noch mehr Komfort. Zum Marktstart stehen für die neue Mercedes S-Klasse 4 Motoren zur Wahl. Ein Benziner, ein Diesel sowie zwei Hybrid-Varianten. Das Leistungsspektrum reicht von 204 bis 455 PS, das Verbrauchsspektrum von 4,4 Liter Diesel bis 8,6 Liter Benzin.