Den vollständigen Artikel lesen Sie in AFA Magazin Ausgabe 02/2011. Ältere Magazinausgaben sind in unserem Archiv zu erwerben.
Textile Architektur
Architektur verlangt heute nach immer mehr Leichtigkeit und Flexibilität. Mehrfach gekrümmte Flächen und aufwendige Raumkörper sind keine Seltenheit mehr. Computer erlauben es uns, die Bauformen immer freier zu wählen und die Grenzen des Möglichen in immer weitere Ferne zu rücken. Um diese formale Freiheit nicht nur am Bildschirm, sondern auch in der Realität umsetzten zu können, gewinnt auch die textile Architektur mehr und mehr an Bedeutung.
Ein frei geschwungenes Flächentragwerk überspannt das Centre Pompidou in Metz. Das Tragwerk besteht aus einer hölzernen, sechseckigen Grundstruktur und soll an das Geflecht eines chinesischen Hutes erinnern. Der Erschliessungsturm im Inneren wirkt wie die Haupttragstange des „Zirkuszeltes“ und durchstösst das Dach auf 77 Metern Höhe. Von hieraus überspannt es den gesamten mehrgeschossigen Innenraum und läuft zum Eingangsbereich in einem Vordach aus. Als würde es von einem Sog in die Erde gezogen, geht das Tragwerk fliessend in die Stützen des Vordaches über. Die darüber gezogene Dachhaut bildet eine weisse Membran auf Glasfaser- und Teflonbasis. Durch das transluzente Material wird tagsüber der Innenraum erhellt und bei nächtlicher Beleuchtung gibt die auf die Dachhaut projizierte Tragstruktur ein interessantes Lichtspiel nach aussen. Als Kontrast zu der geschwungenen Fläche stossen vereinzelt Quaderförmige Gucklöcher wie aus einem Maulwurfsbau hervor und bieten Panoramaaussichten auf die Stadt Metz.
Nur ein Vorhang?
Er hängt herab in spielerischer Leichtigkeit. Flattert rastlos im Wind, fliegt auf, fliegt zu, verschleiert mal und gibt mal Preis, was sich dahinter verbirgt. Die Sonne strahlt ihn unerbittlich an. Ein zarter Schatten wölbt sich durch seine Falten. Dahinter bleibt es kühl, angenehm kühl im Schatten dieses Spiels. Im Hochsommer hängen die Stoffbahnen zwischen den Arkadenbögen des Piazza San Marco in Venedig herunter und schützen die Arkaden vor der brennenden Sonne. Der aussenliegende Vorhang kommt vor allem in heissen und sonnigen Klimaregionen vor und wird meistens als Sonnenschutz eingesetzt. Sei es als Abdunklung vor den Fenstern oder als horizontale Abdeckung von Hauseingängen, Läden oder ganzen Strassenschluchten. Während die architektonische Auffassung und Durchgestaltung des baulichen Sonnenschutzes immer mehr auf die Spitze getrieben wird, ist das Verhängen von Fenstern das einfachste aller Verschattungselemente.
Welches Beispiel könnte besser zeigen, welche Spannung ein Vorhang einem Gebäude geben kann, als das Curtain Wall House in Tokio. Das traditionelle Wohngefühl Japans liebt es, den Innenraum mit dem Aussenraum zu verschmelzen. Die Innenwände bestehen aus leichten Holz-Papierkonstruktionen und lassen sich weit öffnen. Der Architekt Shigeru Ban gibt mit seinem Vorhang-Haus dieser Wertvorstellung eine ganz moderne Auslegung. Der zweigeschossige Lebensraum findet zwischen zwei Betonscheiben statt. Von seiner Umgebung trennt ihn lediglich ein umlaufender, weisser Vorhang, der entweder zwischen den zwei Betonscheiben verspannt ist, oder aber frei im Wind flattert. So gibt er dem Bewohner ein Wohngefühl völliger Freiheit und Leichtigkeit. Das Erleben des Aussenraumes ist unmittelbar. Des Nachts kann der Vorhang zugezogen werden und gibt ein schützendes Gefühl vor der Weite der aussenliegenden Dunkelheit.
Beton – Warum eckig, wenn‘s auch rund geht
Möglichkeiten eines historischen Baumaterials
“Beton heißt nicht nur Plattenbausiedlung, Rollbahn oder Bausünden der siebziger Jahre. Der flüssige Stein macht neue Formen und Ideen möglich; das Material ist umweltfreundlich, robust und fragil zugleich. Beton öffnet ungeahnte Dimensionen in der Welt des Designs.“
Gabriele und Kai Bernklau (Beton-Designer)
Baustoff der Antike
Seit der Antike ist Beton als Baumaterial unter dem Namen ‘Opus Caementitium‘ bekannt. Bis heute bezeugen dies Aquädukte, Fundamente und Wände. Das wohl bekannteste Bauwerk aus dieser Zeit ist das Pantheon in Rom. Seine Kuppel mit einem Durchmesser von rund 43 Metern besteht komplett aus Beton. Die Kassettenbauweise trägt zu einem geringen Gewicht bei und auch die tragenden Wände sind erstaunlich dünn. Schon damals war also klar: Es muss nicht immer eckig sein.
Zwischenzeitlich fast in Vergessenheit geraten, wird Beton bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts auch als neuzeitlicher Baustoff verwendet.
Imagewandel
Lange assoziierte man in der modernen Zeit mit Betonbauten schlichte, oft sogar langweilige und farblose Architektur – doch längst haben Auftraggeber und Architekten erkannt: Beton kann mehr!
Er ist vielfältig einsetzbar, dauerhaft haltbar und sehr strapazierfähig. Das nachhaltige und recyclebare Naturprodukt Beton bietet durch seine freie Formbarkeit in Form von Fertigteilwerk oder Schalungen ein großes Potenzial für die Konstruktion. Wurde er zunächst nur für die Architektur des rechten Winkels genutzt, macht er heute organische Architektur ebenso möglich, wie eine mehr und mehr skulpturale Bauweise. Beton bietet heute eine Vielfalt in Form, Struktur und sogar Farbe. Sogenannte „Monolithic Domes“ beispielsweise sind erstaunlich einfach zu errichten. Die Kuppeln aus Beton ohne tragende Innenwände haben hervorragende Eigenschaften und sind, durch Stahlgitter verstärkt und mit einer Isolierschicht versehen, sogar für große Hallen geeignet.
Ein Baustoff entwickelt sich
Beton ist ein Baustoff in stetiger Entwicklung. Galt er zunächst als „Baustoff des 20. Jahrhunderts“, wurde er bis heute zu einem High-Tech-Produkt weiterentwickelt, das aus einem 6-Stoff-System (Zement, Zuschlag, Wasser, Zusatzmittel, Zusatzstoffe, Luft) besteht und völlig neue Verarbeitungs- und Nutzungsmöglichkeiten bietet. Kurze Bauzeiten, eine individuelle und detaillierte Vorplanung, sowie reduzierte Kosten machen ihn zu einem der wirtschaftlichsten Materialien unserer Zeit. Damit vereint er hervorragende bauphysikalische Eigenschaften, die zum Teil individuell wählbar sind und so dem Verwendungszweck optimal angepasst werden können. Dies ermöglichen Tests in Betonlaboren, die stets die beste Qualität ermitteln. So entsteht durch die äußere Optimierungen auch Innen ein gleichmäßiges und angenehmes Klima.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in AFA Magazin Ausgabe 01/2012. Ältere Magazinausgaben sind in unserem Archiv zu erwerben.
Fassaden- Gesichter der Architektur
Die Hülle eines Gebäudes gilt als Visitenkarte und kann vor allem bei Firmengebäuden auch repräsentativ wirken. Ein Zitat von Oscar Wilde lautet: “Nur oberflächliche Menschen urteilen nicht nach Äußerlichkeiten. Das wahre Geheimnis der Welt liegt im Sichtbaren, nicht im Unsichtbaren.
Der Fassadenbau hat sich durch den technischen Fortschritt weiterentwickelt und ist durch viele Faktoren geprägt worden. Kultureller Fortschritt, Verfügbarkeit von Baumaterialien, klimatische Bedingungen und die Anpassung an unsere menschlichen Bedürfnisse sind Einflussfaktoren, die sich auf den Fassadenbau auswirken. Die Fassade eines Hauses wurde oft mit der Außenwand gleichgesetzt. Jedoch diente die Außenwand lediglich zur Trennung zwischen Innenraum und Außenraum. Heute ist die Fassade mehr als nur eine Wand. Sie ist die Gebäudehülle. Sie schützt nicht nur, sondern ist ebenso architektonisches Gestaltungselement, repräsentatives Erscheinungsbild und kann auch funktionell und wirtschaftlich sein. Fassaden müssen heutzutage bessere Leistungen in Hinblick auf Lichtdurchlässigkeit, Lüftung, Wärme und Lärm erbringen. Die Grundleistungen moderner Gebäude sind Wärme-, Kälte- und Geräuschisolation. Baustoffe und Fassadenmaterialien reagieren unterschiedlich auf äußere Einflüsse und sollten an die klimatischen Bedingungen angepasst werden. Daher ist das Wissen um das jeweilige Fassadenmaterial und seinen Anforderungen besonders wichtig.
Der Ziegel ist der am häufigsten verwendete Wandbaustoff. Er besitzt ausgezeichnete bauphysikalische Eigenschaften und ist vor allem aufgrund seiner hohen Wärmedämmfähigkeit sowie seines Brandschutz- und Feuchteverhaltens ein sehr beliebter Baustoff für Außen- und Innenwände. Es ist keine zusätzliche Wärmedämmung für die Außenwand nötig. Desweiteren ist der Baustoff wegen der Schadstofffreiheit und dem hohen Schutz vor Elektrosmog zu empfehlen.
Kalksandstein ist zwar ebenfalls besonders umweltverträglich und überzeugt durch sehr guten Brandschutz und Schallschutz, braucht aber eine zusätzliche Dämmschichte für Außenmauerwerk. Naturstein braucht besonderen Schutz, da es höchst angreifbar und wenig witterungsbeständig ist. Oft sind bei historischen Bauten oder Baudenkmälern Natursteinfassaden aus Sand- oder Kalkstein eingesetzt. Aus diesen Gründen sollte ein geeigneter Fassadenanstrich eingesetzt werden, der sehr beständig gegen Witterungs- und Umwelteinflüsse ist, die Wasserdampfdurchlässigkeit nicht behindert und die natürliche, poröse Optik beibehält.
Die Vorteile von Beton sind aufgrund der hohen Rohdichte des Baustoffes vor allem der Schall- und Brandschutz sowie die Wärmespeicherfähigkeit. Für eine gute Wärmedämmung, wird jedoch eine zusätzliche Außendämmung benötigt. Zwar besteht Beton größtenteils aus natürlichen Stoffen, wird jedoch durch allergene Zusatzstoffe wie Zement und Fließmitteln angereichert und ist daher für den Haus- oder Wohnungsbau nur mit Vorbehalt zu empfehlen. Für stahlbewehrte Betonbauteile ist eine hochwertige, wasserabweisende Beschichtung ist unbedingt notwendig, damit keine Korrosion entsteht. Deshalb eignen sich langanhaltende und witterungsbeständige Beschichtungssysteme, die auch viele gestalterische Möglichkeiten bieten. Auf Sichtbeton empfiehlt es sich ebenfalls witterungsbeständige Lasuren zu verwenden.
Holzfassaden sind schön, anspruchsvoll, strahlen Wärme und Geborgenheit aus und können sowohl traditionell als auch modern wirken. Es gibt nur einen Nachteil, der die Bauherren oft abschreckt, Holz verwittert, reißt, wird schmutzig. Dies bedeutet viel Wartung und Pflege. Massive Holzhäuser verfügen zwar über gute Wärmedämmung und Wärmespeicherung. Jedoch müssen Eigenschaften, wie Brand-, Schallschutz und Schutz vor Elektrosmog durch zusätzliche konstruktive Bemühungen erzielt werden.
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VW Touran GP 2: Mehr als nur ein Facelifting
Deutschland ist nun schon seit einigen Jahren im Minivan-Fieber. Klar, dass da auch der Wolfsburger Autobauer mitmischt. Der VW Touran GP 2 folgt dem Trend von Renault Scenic und Ford SMax. Die zweite Generation des Familienvan wurde gründlich überarbeitet:
Das neue Design an Frontund Heckpartie fällt selbst weniger scharfen Beobachtern direkt ins Auge. Aber auch im Innenraum hat sich einiges getan. Seit August 2010 ist der VW Touran GP 2, ein stolzer Siebensitzer, auf dem Markt. Die kompakte Großraumlimousine, die sich da im typischen VW-Style präsentiert, ist attraktiv und peppig. Der VW Touran GP 2 besitzt markante Scheinwerfer und einen verchromten Kühlergrill, was sehr edel wirkt. Dagegen sieht sein Vorgänger unscheinbar aus. Gegenüber dem Touran GP wurden alle Karosserieteile, mit Ausnahme der Türen, verändert. Geblieben ist auch beim Touran GP 2 seine Form, die ein wenig an einen Brotkasten erinnert. Dafür ist er geräumig: auf rund 4,4 Metern können es sich bis zu sieben Personen bequem machen, wenn eine dritte Sitzreihe eingebaut wird. Diese ist allerdings nur gegen Aufpreis erhältlich.
Der Koff erraum verschwindet dann jedoch nahezu ganz. Je nach Bedarf kann sie aber ganz leicht in den Boden versenkt werden. Die drei nebeneinander angeordneten Sitze der zweiten Reihe sind mit wenigen Handgriff en beliebig verstell- und ausbaubar. Ohne die hinteren Sitzreihen fasst der Kofferraum ein Volumen von fast 2.000 Litern. Die Innenausstattung dieses Familienvans ist gut durchdacht und besitzt viele Ablagemöglichkeiten. In der Mittelkonsole befindet sich ein CDWechsler, wodurch ganz leicht Musiknachschub geliefert werden kann. Das Manko des Transportmittels für die größere Familie ist, dass es zeitweise zu elektronischen Problemen beim Handy- und Navi-Anschluss kommt. Außerdem ist ein Rußpartikelfilter nur gegen einen Aufpreis von 575 Euro erhältlich.
Den VW Touran GP 2 gibt es als erdgas- oder benzinbetriebenes Fahrzeug. Mit einer Erdgasfüllung kommt der Touran etwa 450 Kilometer weit, was leider nicht als besonders sparsam bezeichnet werden kann. Den Touran gibt es mit TSI- und CommonRail-TDI-Motor. Der neue Basismotor ist der 1.2 TSI mit 77 kW. Damit schafft er etwa 105 PS. Erstmal wird beim Touran ein Benzinmotor mit Blue Motion Technology angeboten. Durch eine längere Getriebeübersetzung, reibungsoptimierte Gelenkwellen, Bremsenergie-Rückgewinnung und ein StartStopp-System soll der Kraftstoffverbrauch auf 5,9 l/100 km und die CO2-Emission auf 139 g/km gesenkt werden.
Überzeugen kann der TDI-Motor durch sein kultiviertes Fahrverhalten und seinen moderaten Verbrauch von 7,5 Litern. Dank Kompressor- und Turboaufladung sind spitzen Fahrleistungen garantiert. Ein kraftvoller Antritt bestehend aus niedrigen und auch höheren Drehzahlen sorgt für einen kräftigen Antritt und macht das Fahren zum Vergnügen. Für Begeisterung sorgen auch die Präzision und die kurzen Schaltwege des Sechsgang-Getriebes. Seine maximal 320 Newtonmeter schiebt der Motor lässig auf die Kurbelwelle. Problematisch sind hingegen der etwas ruppige Motorlauf und Einschränkungen der Drehfreude ab 3.500 Umdrehungen. Die Fahrwerksabstimmung ist leider etwas straff geraten. Dafür überzeugen aber seine sehr sicheren Fahreigenschaften. Die Besonderheit des neuen Touran ist, dass er jetzt auch einen Parkassistenten besitzt. Durch zwei Ultraschall-Sensoren im Stoßfänger, die an der Fahrer- und Beifahrerseite eventuelle Gegenstände in der Nähe abtasten, wird das Einparken zum Kinderspiel. Die Größe der Parklücke und der ideale Lenkeinschlag werden in Sekundenschnelle von einem Steuergerät berechnet.
Alles in allem haben sich die schönheitschirurgischen Eingriffe durchaus gelohnt: Der VW Touran GP 2 macht anderen Minivan-Kollegen deutlich etwas vor.
Der Pickup-Trend ist auch an Fiat nicht vorbei gegangen. Deshalb ging Fiat aufs Ganze und brachte mit seinem Fullback Cross mit 181 PS und Automatik ein besonders luxuriöses Topmodell heraus. Der Fullback Cross ist eine tüchtige Aufwertung vorangegangener Modelle. Die Auswahl fällt nicht leicht, wenn man bedenkt, dass hier zwischen zwei Motoren, zwei Getrieben, zwei Antriebssystemen und drei Ausstattungsversionen (Silver, Gold, Platinum) mit weiteren Optionspaketen entschieden werden kann. Unser Testfahrzeug war der Fullback Cross mit Permanent-Allrad, der Top-Motorisierung mit 181 PS und einer Fünfgang-Automatik. Wie man damit unterwegs ist, wollten wir testen…
Exterieur
Seine Front ist neu gestaltet und dennoch sehen Kenner ihm direkt seine Verwandtschaft zum Pickup von Mitsubishi an. Dies ist auch kein Wunder, denn auch der Fiat Fullback Cross wird im thailändischen Mitsubishi-Werk hergestellt. 5,3 Meter lang und mit einer Ladefläche von 1,52 mal 1,47 Metern ist der Fullback Cross ein robustes, auffallendes Auto, das alleine schon durch seine Größe ein Statement ist. Uns hat außerdem gefallen, dass Fiat sich dazu entschieden hat, für die Speichen der Alu-Räder, das Trittbrett, die Umrandungen der Radhäuser und den Kühlergrill die Farbe Lifestyle-Mattschwarz zu verwenden. Das wirkt in Kombination mit den getönten Heckscheiben edel. Zusammen mit der neuen schwarzen Ladeflächen-Auskleidung mit Fiat-Schriftzug und den schwarzen 17-Zoll-Felgen mit 245/65 R17 Reifen sowie den Bi-Xenon-Scheinwerfern mit Reinigungsanlage weist Fiat auf diese Weise dezent darauf hin, dass dies ein Pick-Up für Menschen mit Ansprüchen ist. Eine Eigenheit des Italieners ist der ausgesprochen individuell designte „Sportbügel“ hinter der Kabine. Den findet man beim Mitsubishi L200 nicht!
Interieur
Nachdem wir die für fünf Personen ausgerichtete Kabine bestiegen haben, stellen wir schnell fest, dass auch das Innenleben klassisch gehalten ist: seriös und praktisch ohne unnötige Spielereien. Dennoch ist das Ambiente nicht das eines reinen Nutzfahrzeugs. Das ansonsten sachliche Design wird durch Akzente in Klavierlack-Optik aufgefrischt. Die Bedienelemente sind allesamt logisch angeordnet. Die Haptik von Dash-Board, A-/B-Säule und den Tür-Innenverkleidungen erwartet man von außen nicht in diesem Pick-Up. Außerdem gibt es heizbare, elektrisch verstellbare, ergonomische Ledersitze in Synthese mit Lederlenkrad und Schaltknauf, sowie sieben Airbags (Kopf-, Seiten- und Knie für den Fahrer) und eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Nicht vergessen darf man auch die Multimedia-Bedientasten am Lenkrad für den digitalen 7-Zoll Touch-Screen, der ebenso zur Ausstattung gehört wie ein Navi, Sound-System, Bluetooth, DAB und weiteren Technik-Features wie die Smartphone-Kompatibilität.
Motorisierung
Käufer des Cross können mit der Leistung des 2,4-Liter-Diesel rundum zufrieden sein, denn die Durchzugskraft lässt keine Wünsche offen. 181 PS (133 kW) und 430 Newtonmeter Drehmoment stellt der Cross bereit und ist damit zu (fast) allem fähig.
Fahrverhalten
Den Drehknopf auf der Mittelkonsole mit vier Modi hatten wir gleich bemerkt und konnten der Versuchung nicht widerstehen, sie allesamt zu testen. 2H steht für den Hinterradantrieb, der in den meisten Situationen ausreicht. 4H aktiviert den Allradantrieb mit offenem Mittendifferenzial. 4HLc sperrt das Mittendifferenzial, die Kraftverteilung beträgt 50:50. Bei 4HLLc kommt zusätzlich noch eine Getriebeuntersetzung hinzu, um langsam durch schweres Gelände zu kraxeln. Klingt gut, und es gab auch in der Realität nichts auszusetzen. Seine volle Stärke entfaltet der Cross am liebsten im Gelände und hier gibt es noch ein Extra-Lob für den guten Federungskomfort des Kraxlers. Dass der Pick-Up sich voll beladen am besten fährt, ist logisch. Beim Fiat Fullback Cross beträgt die Anhängelast 3,1 Tonnen, auf die Pritsche kann eine Tonne Material geladen werden. Sein (abschaltbaren) Permanent-Allradantrieb und die Untersetzung unterscheiden den Fiat Fullback von den meisten Pickup-Konkurrenten. Dadurch kann der Allradantrieb ohne Verspannungen auch auf der Straße eingesetzt werden, um die Fahrsicherheit bei Schlechtwetter oder im Anhängerbetrieb zu erhöhen. Ebenfalls gut gefallen hat uns die serienmäßige Rückfahrkamera. Zusammen mit dem Wendekreis von nur 11,80 Meter wird selbst das Einparken des mächtigen Fullback Cross nicht zum Albtraum. Die Entscheidung, ob manuell oder automatisch geschaltet werden soll, kann der Kunde individuell für sich treffen.
Fazit
Der Fiat Fullback ist ein solider, robuster und gut verarbeiteter Pickup, der vor allem Lifestyle-bewegte Interessenten anziehen wird. Für ihn sprechen die Optik, die umfassende Ausstattung, der variantenreiche Allradantrieb und gute Geländefähigkeiten.