Telefonzentrale Wollishofen, Zürich
Die Telefonzentrale in Wollishofen wurde 1938 erstellt und 1952 auf der Südseite zweigeschossig angebaut. Im Jahr 1965 erfolgt die erste Aufstockung um ein Geschoss mit darüber liegendem Schrägdach. Der aktuelle Umbau ging einher mit der Umnutzung der Obergeschosse und der Erweiterung um ein Dachgeschoss. Im Erd- und Untergeschoss verbleibt die ursprüngliche Nutzung.
Die Telefonzentrale in Wollishofen ist bis heute eine der wichtigsten Telekommunikationszentralen im Großraum von Zuerich. Mit den Erweiterungen der
Vergangenheit verstößt die bestehende Liegenschaft bezüglich Abstand, Gebäudehöhe und Ausnutzung gegen die aktuelle Bau- und Zonenordnung.
Das Gebäude liegt dreiseitig im Grenzabstand. Die Gebäudehöhe ist in der Nordecke um mehr als zwei Meter überschritten, die Ausnutzung ist ebenfalls deutlich überschritten. Aufgrund der Besitzstandgarantie konnte mit der nicht ausgeschöpften Geschossanzahl ein zusätzliches Dachgeschoss realisiert werden.
Die bauliche Gestaltung der Überhöhe ist ein zentrales Thema des Entwurfes. Der Baukörper wird mit einem horizontal in Erscheinung tretendem Dachgeschoss erweitert. Die “Augen” – so werden die fassadenbündig eingesetzten Gläser bezeichnet – schweifen in die Ferne. Die großformatigen Verglasungen werden durch das umlaufende Geländer vom Hauptbaukörper getrennt. Diese vermitteln ein fragiles Gleichgewicht und verleihen den Elementen je nach Lichtsituation einen schwebenden Eindruck. Die Grenze zwischen Baukörper und Dach wird verstärkt nachgezeichnet und baulich getrennt, alt-neu, Hauptbau-Aufbau, massiv-leicht.
Die verbindende Wirkung zu einem Ganzen wird mit der Farbgebung und der Materialisierung erreicht. Verschieden bleiben die Oberflächen, wo die strukturierte
Putzfassade den samtenen Faserzementplatten, dem Metall und dem Glas entgegengesetzt wird. Es entsteht ein neues Ganzes auf die gesamte Gebäudehöhe.
Mehrfamilien-Villa am Zürichsee
Die Mehrfamilienvilla liegt im abfallenden Gelände über dem Zürichsee. Der massive Baukörper wird in da Gelände eingesetzt und bildet allseitig angrenzende Leerräume. Das Haus ist ein behauenes Volumen, ursprünglich – archaisch – massiv. Die Ausbildung des Baukörpers ruht in einem scheinbar labilen Gleichgewicht zu seiner Umwelt und wirkt zugleich geschmeidig und findet die Einzelteile in einer Gussform. Die Herausforderung für dieses Projekt bestand darin, innerhalb eines gedrungenen Volumens die Nutzung für drei individuelle Parteien zu gewähren. Der Neubau orientiert sich in der Körnung und der Höhenausdehnung an der umliegenden Bausubstanz und schmiegt sich an das fallende Gelände an.
Beim Haupteingang erscheint ein ruhender Körpers. Dieser kragt weit über die langgezogene Leitwand aus. Die räumliche Anordnung der Bauteile empfängt den Besuchenden bereits auf der Straße. Der bergseitige Zugangsbereich ist unmittelbar, öffentlich und einladend. Die sanft abfallende Rampe verstärkt die Lesbarkeit der Horizontalität des Baukörpers und führt zu den Hauptzugängen unterhalb der Auskragung. Die Rampe dient der Vor- als auch der Zufahrt.
Innerhalb der harten Schale entstehen drei großzügige, auf den Bewohner zugeschnittene Wo
hnetagen, welche allseitig mit Licht versorgt werden. Auskragende
Bauteile berücksichtigen die exponierte Lage, bieten Schutz vor Sonne und Regen und reduzieren die Blendung im Innenraum. Die großformatigen Fensteröffnungen
verstärken die Beziehung des Betrachters zum ansprechenden Umraum. In der Tiefe des Baukörpers vermitteln Tageslichtöffnungen nach draußen und dienen der besseren Orientierung innerhalb der anspruchsvollen Raumfolge. Die Gebäudehülle wird in hellem Beton gegossen, monolithisch und starr. Aus der Nähe erscheint der Beton sanft und geschmeidig. Die Oberfläche wird durch die übergroße, feinstrukturierte Schalung bestimmt und vermittelt im Gegensatz zum Rohstoff Beton, eine Oberfläche, welche an einen bearbeiteten Stein erinnert. Die gegossene Form lebt in einer Dualität zwischen Kraft und feiner Gestaltung, eine Konfektion mit skulpturalen Qualitäten.