Vernetzter Spanier (Seat Ibiza Connect)

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Die Marke Seat steht für Agilität und sportlichen Fahrspaß. Trotzdem wünschten sich viele Ibiza-Besitzer ein komfortableres Fahrwerk. Dem haben die Entwickler beim Facelift Rechnung getragen. Der kleine Fünftürer reagiert nun sensibler auf Unebenheiten, ohne aber an Agilität zu verlieren. Dazu trägt auch die neue elektrisch angetriebene Servolenkung bei. Insgesamt bietet der Ibiza ein ausgewogenes Paket für Stadt, Landstraße und Autobahn und  fährt nun wieder auf Höhe der Zeit. Seit jeher gefällt sich der Seat Ibiza in seiner Rolle als spanischer Charmeur, der mit schickem Design und einem sportlichen Auftritt daherkommt. Von daher war ein äußerlich großes Facelift nicht nötig. Allerdings straffte Seat die Form der Scheinwerfer und verpasst nun allen Modellen ein integriertes LED-Tagfahrlicht. Dazu gibt es neu gestylte 17-Zoll-Felgen. So wirkt der altbekannte Ibiza nun insgesamt doch etwas frischer. Die großen Änderungen fanden aber unterm Blech statt. Seat hat den Ibiza an ein paar entscheidenden Stellen perfektioniert. Musste der Kunde bislang im Innenraum mit recht einfachem Plastik und ohne das moderne Infotainment der Konzern-Geschwister VW Polo und Skoda Fabia auskommen, präsentiert sich das Facelift nun mit aktuellster Connectivity und viel besseren Materialien. Schon beim Einstieg fällt das vom großen Bruder Leon stammende Lenkrad auf. Dahinter liegt ein neues Kombiinstrument, besser ablesbar und mit einem größeren Bildschirm zwischen Tacho und Drehzahlmesser. Verfeinert wurde auch die Klimabedieneinheit und endlich gibt es einen anständigen Navi-Bildschirm. Der integrierte 6,8 Zoll große Monitor verdrängt die wenig elegante Lösung des Vorgängers mit aufgestecktem Navigon-Bildschirm. Und beim neuen System machte Seat keine Kompromisse. Besonders stolz ist man etwa auf das neue Armaturenbrett mit großem Touchscreen-Display und “Seat Full Link”. So nennen die Spanier ihre Konnektivitäts-Schnittstelle, über die sich die Funktionen der Smartphone-Systeme Android Auto und Apple Car Play ins Auto übertragen und auf dem zentralen Bildschirm nutzen lassen. In der Android-Welt erlaubt das gemeinsam mit Samsung programmierte System auch eine bislang ungekannte Personalisierung. Man kann eigene Bildschirmhintergründe hochladen, man kann die sogenannten Widgets zum Start der einzelnen Funktionen beliebig anordnen und vor allem kann man eine persönliche Gestensteuerung programmieren. Neue Assistenzsysteme wie der Müdigkeitswarner, die Multikollisionsbremse und die optionale Rückfahrkamera sind weitere Verbesserungen. Trotz der sportlichen Fahrleistungen haben sich die Entwickler eine übertriebene Härte bei der Federung verkniffen. Das war nicht immer so, doch dem Wunsch der Kunden folgend, hat Seat das Fahrwerk überarbeitet und mit dem neuen Set-up eine mustergültige Lösung erreicht. Die Dämpfer schlucken bei der Ausfahrt selbst dickste Patzer im Straßenbelag überzeugend weg. Dabei ist der Ibiza nicht zu einer schaukeligen Sänfte verkommen. Schnelle Kurven lassen sich akkurat durcheilen. Dafür verantwortlich ist auch die neue vollelektrische Servolenkung, die präzise arbeitet. Wer dennoch eine straffere Fahrwerksabstimmung wünscht, kann optional das adaptive Fahrwerk “DCC” ordern. Im Sportmodus reduziert sich gleichzeitig auch die Servounterstüzung der Lenkung für ein sportlicheres Fahrgefühl. Dazu passt die neue Motorisierung: Der Turbolader hat den Effekt, dass die Leistung des 999 Kubikzentimeter großen Dreizylinders auf 95 PS und 160 Nm Spitzendrehmoment (1.500 bis 3.500 U/min) steigt. Damit bewältigt der Ibiza den Sprint von 0 auf 100 km/h in 10,4 Sekunden und bietet eine Spitzengeschwindigkeit von 187 km/hVon außen kaum wahrnehmbar, doch Seat hat den Ibiza umfassend verbessert. Die wichtigsten Updates sind die sparsamen Euro-6-Motoren, das komplett überarbeitete Fahrwerk und das neue Multimedia-System. Durch die Modellpflege reift der Ibiza zum Allround-Talent in der Kleinwagen-Klasse und erstrahlt so zwar nicht in neuem Glanz, aber in neuer Qualität. Der Innenraum wurde aufgewertet und modernisiert, das Fahrwerk mit spürbar mehr Komfort bedacht und die Motoren sind viel sparsamer und leistungsstärker geworden.