Fortsetzung des Artikels von Elisabeth Bormann von Seite 16 aus AFA 2/2012
…Entwicklung für Warschau darstellen“ (gmp).
Choreografie der Massen
Mit dem Titel „Choreografie der Massen“ setzt sich die vom 6.Juni bis 12.August 2012 laufende Ausstellung der Akademie der Künste in Berlin mit den Ergebnissen verschiedener Architekten und ihrer Bauwerke auseinander. Dabei finden die Arbeiten von GMP besondere Aufmerksamkeit, vereinen sie doch architektonischen Anspruch mit einem stimmigen Nutzungskonzept. Bereits vor der Fussball Weltmeisterschaft 2010 konnten in der Pinakothek der Moderne in München die realisierten und entworfenen Stadien des Büros in einer umfangreichen Ausstellung bestaunt werden. Nun, passend zum Start der Fussball Europameisterschaft, zeigt die aktuelle Ausstellung wieder Stadien von GMP aber auch geschichts- und gesellschaftsrelevante Einordnungen des Sport im Allgemeinen. So verspricht die Ausstellung nicht nur die grossen Stadionbauten von GMP zu würdigen und zu präsentieren, sondern auch den Bogen zum politischen und gesellschaftlichen Kontext eines sportlichen Grossereignisses zu schlagen. Die nötige Kontextualisierung, welche GMP bei all ihren gebauten Stadien offenbaren, nämlich den direkten Bezug zur Umgebung, Natur und vorhandenen Verhältnissen mitzudenken, soll in der Ausstellung auf die Ebene der gesellschaftlichen Zusammenhänge bezogen werden. Dabei wird das Stadion als „bauliche Reflexion sozialer Organisation“ präsentiert und gesellschaftsgeschichtliche Themen der letzten Jahrhunderte von der Antike bis in die demokratische Nachkriegszeit an Beispielen des Stadionbaus aufgezeigt.
Die Ausstellung ist viel versprechend und schliesst nicht nur eventuell vorhandene Geschichtslücken, sondern bleibt hoffentlich auch wegen ihrer Aktualität der hintergründigen Intension, welche Rolle die Architekten im Kontext zwischen Sport, Politik, Massenevent und Kommerzialisierung einnehmen, im Gedächtnis.