VW Beetle- Der will nicht nur spielen

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VW hat dem guten alten Käfer einen kräftigen Imagewechsel verpasst, als die Wolfsburger 1998 den New Beetle schufen. War das Original noch ein echter Sympathieträger, der an Hippie-Zeiten erinnert und dem auch heute noch lächelnd nachgeschaut wird, sind seine Nachfolger längst im Establishment angekommen. Auf den New Beetle folgt nun der neue Beetle, der jetzt wieder mehr an den Ursprungskäfer erinnert. So entspricht beispielsweise die Dachform des Beetle fast der des Original-Käfers. Veränderungen sind auf den ersten Blick erkennbar. Weit dynamischer als sein Vorgänger wirkt der neue Beetle vor allem durch das flachere Dach und der niedrigeren, fast gechoppten Dachlinie. Die Gene des neuen Beetle zeugen von hochgezüchteter Technik, was vor allem der Heckspoiler beweist. Die Motorhaube wurde länger, die A-Säulen samt Frontscheibe niedriger. Klar ausdefinierte Lichtkanten verleihen ihm zudem mehr Schärfe und Wertigkeit. VW-Chef Martin Winterkorn bezeichnet ihn als “echten Hingucker“ und “Charaktertyp“ – und Recht hat er! Breit, satt, zufrieden und mit GTI-Motor rollt er in die Herzen seiner (meist) jungen Fans. Er ist eben ein ordentliches Lifestyle-Fahrzeug, dass Konkurrenten weit hinter sich lässt und dem sein Retro-Charme offensichtlich gut zu Gesicht steht. Und à propos Gesicht: eben dieses hat nun sein Dauergrinsen abgelegt. Der neue Beetle ist zwei Meter breit, 4,30 Meter lang und 1,4 Tonnen schwer. Spätestens hier hört die Ähnlichkeit mit dem Ur-Käfer auf. Da die Technik von Golf stammt, verwundert es nicht, dass der Motor vorne sitzt. Die Motorleistung ist ordentlich, denn er schafft satte 200 PS (147 kW) und 280 Nm.

Voll Power und längst nicht so harmlos wie seine Vorgänger New Beetle oder gar der alte Käfer, prescht der Beetle mit einem Mords-Anzug los. Dem Käfer sind Flügel gewachsen. Doch die Bodenhaftung verliert er nicht. Für eine homogene Kraftübertragung auf die Straße sorgt ein Sechs-Gang-DSG-Getriebe. Das DSG-Getriebe schaltet schnell und im S-Modus dreht es die sechs Gänge voll aus. In 7,5 Sekunden stehen 100 km/h auf dem Tacho. Seine Höchstgeschwindigkeit beläuft sich auf stolze 223 km/h. Das Fahrverhalten des Fronttrieblers soll im Vergleich zum Vorgänger mehr Dynamik vermitteln. So gibt es unter anderem eine elektronische Differenzialsperre an der Vorderachse, die durch stärkeres Einbremsen des kurveninneren Rades für eine zackigere Kurvenperformance sorgt. Wer noch die alte helle und kräftige Stimme des Käfers im Ohr hat, muss zweimal hinhören, um im kräftig-kernigen Motorsound des Beetle seinen Nachfolger ausmachen zu können. Der breitbeinige Beetle liegt mit dem um 2,5 Zentimeter gewachsenen Radstand gut auf der Straße und hält auch schnellen Kurven sicher stand. An Bord befindet sich ein Selbstzünder mit Start-Stopp-Automatik. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 4,3 Litern pro 100 Kilometer. Wenn auch die Materialien nicht ganz so hochwertig wie im Golf sind, überzeugt das Interieur doch voll und ganz aufgrund seiner Praxistauglichkeit und seines besonderen Charme. Alles ist höchst solide verarbeitet.

Für schickes Ambiente sorgen diverse Chromakzente, Applikationen in Wagenfarbe oder in Karbon-Optik, eine zweifarbige Lederausstattung und zusätzliche Rundinstrumente am oberen Ende der Mittelkonsole.  Erstmalig gibt es ein vollintegriertes Super-Navi für den Käfer-Enkel. Anders als bei der Außenhaut hat VW innen auf die einstigen Retro-Anleihen wie Vase und Riesentacho verzichtet. Hinterm Lenkrad blickt der Fahrer nunmehr auf ein zeitgemäßes Kombiinstrument mit einem Mix aus Analog- und Digitalanzeigen. Stylische Türgriffe und ein nostalgisches Oberfach auf der Beifahrerseite sind nettes Beiwerk und so in keinem anderen heutigen VW zu finden. Besonders schön sind die lackierten Oberflächen an Tür und Armaturenbrett. Überzeugend sind auch die übersichtlichen Armaturen, das ordentliche Platzangebot und die straffen Sitze, die für ein enormes Bequemlichkeitsgefühl der Insassen sorgen und guten Seitenhalt bieten. Vorn gibt es zudem viel Platz und eine riesige Kopffreiheit. Für ein Lifestyle-Auto ist selbst der Kofferraum mit 310 Litern größer als bei anderen Fahrzeugen dieser Größenordnung. ESP, CD-Radio und elektrische Fensterheber gehören zur Serienausstattung der Basisversion. Das Fahrwerk ist hart und agil, die Lenkung präzise und direkt. Die Rundumsicht ist sehr gut. Geprägt durch ein agiles Fahrverhalten unterstreicht der Beetle seinen sportlichen Anspruch.